Gibgeshof
Der hessische Heimatforscher G. Landau hat in seinen Forschungen die früheste Erwähnung über den Gibgeshof auf das Jahr 1427 datiert (Der Hessengau Seite 138 – G. Landau). Zu dieser Zeit nannten unsere Vorfahren den Hof „Gebiches“.
Bei Pfarrer Ernst Paulus finden wir die nächste Erwähnung über den Gibgeshof – in seiner Beschreibung der Herzbergdörfer. Aus einem alten Zinsregister hat er die sehr schlecht lesbare Schrift so entziffert: „henritze oppherman anders genannt wettelaufer“
Dieser henritze wettelaufer (Heinrich Wettlaufer) bewirtschaftete 1471 das Dörnberg´sche Gut Gebiches, den heutigen Gibgeshof.
In einer Urkunde aus dem Jahre 1482 – also 11 Jahre später lesen wir in einer Beschreibung (Staatsarchiv Marburg) die Schreibweise zu dem „Gibiches“. Im Jahre 1585 lautet die Bezeichnung „Gibich“ und 200 Jahre später im Jahre 1785 erscheint die heutige Schreibweise „Gibgeshof“.
Vor dem 30-jährigen Krieg – 1585 – werden 7 Bewohner gezählt – während der Wirren des 30-jährigen Krieges war der Hof zerstört und die Gebäude verbrannt. In 1885 sind 11 Bewohner dort wohnhaft.
Dem Heimatkalender für den Kreis Hersfeld-Rotenburg, Jahrgang 1992, entnehmen wir ein Verzeichnis der Hausbesitzer und der Einwohner Breitenbachs (Stand 1970). Den Aufzeichnungen zugrunde lagen genaue Angaben aus dem Dörnberg`schen Familien-Archiv in Marburg, zusammengestellt von Herrn Dankward Sieburg, Willingshausen.
Pächter oder Besitzer waren vom Jahre 1647 an folgende Familien:
1647- Simon Rhuel zum Gibges
1655- Caspar Gies, Wtwe
1737- Johann Peter Post
1753- Peter Post und Andreas Post
1790- Bartholomäus Bohlender
1817- Andreas Bohlender
1840- Georg Bohlender
1842- Conrad Bohlender und
1875- Frau Anna geb. Vetter von Hohleiche
1875- Andreas Bohlender und
1901- Frau Margarethe geb. Boss
1901- Johannes Vetter, *07.06.1877
1953- in Lingelbach † gest. März 1955 und Ehefrau, Margarethe geb. Bohlender, *13.03.1980, † Juni 1953
1953- Hansjörg Vetter, *31.12.1904,
1970- † 05.05.1976 und Ehefrau Katharina geb. Opel
Seit dem Jahre 1970 wird der Hof von Adam Vetter bewirtschaftet.
Der Gibgeshof ist einer der wenigen Vollerwerbs-Betriebe des Dorfes. Adam Vetter zur Seite steht seine Ehefrau Anette geb. Heckmann. Der Stolz des Hofes ist die rotbunte Milchvieh-Herde, inzwischen zählt sie 23 Stück. Wir geben der Hoffnung Ausdruck, dass Grund und Boden staatlich mehr geschützt werden und das dem Verfall der Getreidepreise Einhalt geboten wird. Die Menschen die der heimatlichen Scholle treu geblieben sind, müssten eine gerechte Entlohnung für ihre schwere Arbeit finden und ihr Blick in die Zukunft darf nicht mehr durch eine agrarfeindliche Haltung getrübt werden.