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Oberjossa Geschichte

Schon immer ist Oberjossa Grenzdorf gewesen. Zunächst gegenüber der Reichsabtei Hersfeld – später vorgeschobene Bastion des Bistums Fulda. Später war Oberjossa südlichstes Dorf des Kreises Ziegenhain.

 

Wann der Ort gegründet wurde, sagt uns keine Urkunde mehr. Aufgrund der Endung „a“ können wir darauf schließen, dass Oberjossa während der ersten Siedlungsperiode bis etwa 400 nach Christus entstanden ist. Darauf deuten auch die in der Nähe von Oberjossa am Erlingsberg gefundenen vorgeschichtlichen Grabhügel hin. Oberjossa liegt zwar verkehrsmäßig günstig an der alten Handelsstraße den „Kurzen Hessen“ aber es konnte sich nicht zu einem größeren Marktflecken entwickeln – wahrscheinlich war die Nähe zu Breitenbach und Niederjossa hierfür ein Hindernis.

 

Die ersten urkundlich verbürgten Nachrichten von Oberjossa sind in einem fuldischen Lehnsbrief an die hessischen Landgrafen nachzulesen. Dort erscheint im Jahr 1434 der Name „Jaza“ und später „Jassafa“. Dies bedeutet Ort am rauschenden Wasser. Auch heute noch fließt die Jossa durch dies stille Dorf. Seit dem Jahre 1558 ist die Schreibweise „Obernjoß“ üblich.

 

Eine Hälfte unseres Dorfes hatten die Grafen von Ziegenhain zu Lehen. Diese Hälfte wird später fuldisches Lehen der hessischen Landgrafen während die andere Hälfte zum Bistum Main gehörte. Ursprünglich war der Fuldaer Stift alleiniger Besitzer des Ortes. Im Jahre 1463 erhielt Hans von Dörnberg die Mainzer Hälfte und 1477 auch die hessische Hälfte des Landgrafen. Nun gehörte der ganze Ort zum Gericht Breitenbach und die Einwohner waren Dörnberg´sche Untertanen. Die Burgherren übten die Gerichtsbarkeit aus; die Richtstätte befand sich in der Flurgemarkung, die heute noch der „Galgengraben“ heißt. Wie alle Einwohner des Gerichtes Breitenbach hatten auch die Oberjossaer Abgaben zu entrichten, wie Getreide und Hühner. Die Männer mussten Arbeitseinsätze auf dem Herzberg und auf Hof Ottersbach leisten. Dazu gehörten auch Fahrten mit Pferde- und Ochsengespannen.

 

Wenn die Einwohner ihrer Untertanenpflicht nicht nachkommen konnten, wurden sie hart bestraft. Im Marburger Staatsarchiv konnten wir Prozessakten über die Inhaftierung von 14 Männern von Oberjossa, welche Dienstleistungen verweigert hatten – einsehen. Schließlich hat sich der hessische Landgraf für die Freilassung eingesetzt und die hartgesottene Herrschaft bedrängt, die Männer freizulassen.

 

Im Jahr 1585 hatte die Gemeinde 32 Haushaltungen, im 30jährigen Krieg wurden sie mehrfacher zerstört, bis nur noch eine Person übrig blieb. 1747 gab es in Oberjossa erst wieder 19 Haushaltungen. Immer noch litten die Menschen unter den Verlusten durch den grausamen Krieg.

 

In katholischer Zeit gehörte Oberjossa zur Pfarrei Grebenau (Kreis Alsfeld). Die Toten der Gemeinde wurden in dieser Zeit auf dem Grebenauer Totenhof beigesetzt. Eine Zeitlang soll Oberjossa eine selbständige Pfarrei gewesen sein, doch ist uns weder ein Pfarrer noch ein Pfarrhaus überliefert. Die alte Kirche von Oberjossa, die vor einigen Jahren wegen Baufälligkeit eingerissen werden musste, bestand schon in katholischer Zeit und war dem Erzbischof zu Mainz unterstellt. Wann die Kirche erbaut wurde, ist unbekannt. Davor bestand eine Kirche in der Nähe des alten Totenhofes. Die älteste Kirchenrechnung von Oberjossa stammt aus dem Jahre 1626. Der alte Friedhof des Dorfes wurde bis ins Jahr 1863 belegt.

 

Nachdem sich die Gemeinde von der Zerstörung des 30jährigen Krieges erholt hatte, fing sie an, sich eine Schulstelle zuzulegen. Seit 1708 gibt es in Oberjossa einen Schulmeister. Der erste hieß: Johann Heinrich Kurtz, privater Schuldiener zu Oberjossa und Invaliden-Corporal auf dem Hirtzberg. Daraus geht hervor, dass Kurtz von den Einwohnern zu Oberjossa privatim angenommen worden war. Seit 1730 heißt Kurtz „Schuldiener“, das „privat“ ist verschwunden. 1762 starb Kurtz. Der Eintrag im Kirchenbuch lautet:

 

„Den 24. Mertz 1762 ist Johann Heinrich Kurtz in die 54 jahr gewesen frommer und treuer Schulmeister zu Obernjossa begraben, gestorben den 22. D. M., alt 85 Jahre weniger 2 Monathe. Er war auch Corparal bey der Berggarnison Hitzberg und Medicinae Practicus auff weit und breit. Der allerelteste im Gericht Döringsberg.“

 

Kurtz dürfte somit der erste Arzt dieser Gegend gewesen sein. Wie lange sollte es dauern, bis wieder ein Arzt dorthin kam! Unter der Amtszeit von Heinrich Hoos kaufte die Gemeinde Oberjossa 1859 für 735 Taler ein Schulhaus, das zuvor ein Bauernhaus war. Die alte Schule, die im Gemüsegarten von Valentin Corell stand, wurde 1860 verkauft. Sie war ein recht erbärmliches Haus. Lehrer Hoos, ein großer Mann, schrieb in der Schulchronik, dass er nur gebückt in der Schule unterrichten konnte.

 

Oberjossa in Zahlen

 

Eine Katasterbeschreibung der Dorfschaft Oberjossa aus dem Jahre 1780 sagt uns manches Interessante aus der Vergangenheit unseres Dorfes. Es gab in unserem Dorf:

  • 1 Schmied
  • 1 Wagner
  • 3 Schneider
  • 1 Maurer
  • 1 Gastwirt

 

Die Feuerspritze wurde von allen Orten gemeinsam mit Breitenbach genutzt. Bei der Beschreibung wird uns auch die Einwohnerzahl genannt:

  • 22 Männer
  • 22 Weiber
  • 24 Söhne
  • 41 Töchter
  • dazu 6 Knechte und
  • 17 Mägde
  • zus. 132 Einwohner.

 

Da in der Beschreibung auch der Hof Ottersbach mit erfasst ist, wird von einer beträchtlichen Anzahl von Vieh berichtet:

  • 21 Pferde
  • 24 Ochsen
  • 40 Kühe
  • 46 Schweine
  • 15 Ziegen
  • 260 Schafe

 

Oberjossa heute

 

Oberjossa Landschaft

 

Die Oberjossaer legen großen Wert auf ein schmuckes Ortsbild.


Nicht nur die eigenen Grundstücke werden gehegt und gepflegt, auch kleine Gemeindeflächen werden im Kollektiv gemäht und sauber gehalten.

 

Die Ruheständler in Oberjossa sind sehr rührig.


Nicht nur, dass sie den Ortsvorsteher mit Rat und Tat unterstützen, sie reparieren und erneuern auch die Ruhebänke im Ort und sorgen für ein gepflegtes Umfeld.

Die Buswartehalle wurde 2008 in Eigenregie komplett saniert und erhielt einen neuen Anstrich.

 

Auch die Feuerwehrkameraden sind nicht nur schnell zur Stelle, wenn’s brennt. Größtenteils haben sie in Eigenleistung ihr neues Gerätehaus gebaut. In den letzten Jahren kümmern sich die Wehrmänner auch um den Spielplatz.

 

Auf Initiative des relativ jungen Brunnenvereins findet in dem Dorf mit seinen 243 Einwohnern alle zwei Jahre ein Brunnenfest statt, zu dem sich viele Gäste einfinden.

Ursprung dafür ist der „Ewerlänner Born“, welchen die Oberjossaer Bürger 1982 auf dem Gelände des ehemaligen Trinkwasser-Hochbehälters anlegten.


Mit dem Brunnenbau gründete sich damals auch der Brunnenverein, der zur Zeit 24 Mitglieder hat.

 

Am Brunnen wurde eine Schutzhütte in Eigenleistung gebaut, die zu einem beliebten Treffpunkt nach Feierabend geworden ist oder von Wanderern für eine Rastpause genutzt wird.

Die Einnahmen aus dem Brunnenfest, bei dem das ganze Dorf auf den Beinen ist, werden zur Pflege des Brunnengeländes oder gemeinnützig für die Dorfgemeinschaft verwendet.


Abwechselnd werden die örtliche Jugendfeuerwehr, der gemeindliche Kindergarten sowie die Herzbergschule unterstützt.


Das erste Brunnenfest 1984 war auch die Geburtsstunde des Singkreises, der nicht nur bei Festen auftritt, sondern mittlerweile auch die kirchlichen Seniorennachmittage und andere kulturelle Höhepunkte in der Gemeinde mitgestaltet.

 

Brunnen alte Mühle