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Machtlos Geschichte

In einem stillen Waldwinkel zwischen Rimberg und Heidelberg liegt abseits vom großen Verkehr die kleine Dorfschaft Machtlos. Die ursprüngliche Siedlung trug den Namen „Machtulfis“ und wird in einer Dörnbergschen Urkunde erstmals im Jahre 1372 erwähnt.

 

Machtulfis war einst Grenzort zwischen dem Mainzer Bistum und dem Gebiet der Hessischen Landgrafen. Im Jahre 1434 war das halbe Dorf hessisches Lehen von Fulda und gehörte zu dieser Zeit bereits zum Gericht Breitenbach.

 

Etwa um das Jahr 1500 wurde die Kirche zu Machtlos erbaut. Um das Bauwerk wurde eine Ringmauer errichtet und diese mit Schießscharten versehen. Sie trug also den Charakter einer Wehrkirche. Die Einwohner des Dorfes wussten sich zu verteidigen. Seit dem Jahr 1585 ist Machtlos bei Breitenbach eingepfarrt. Durch die etwas ungünstige Lage, weitab vom Verkehr, fanden sich nur wenige Menschen bereit, in Machtlos ihren Wohnsitz zu nehmen. Im Jahr 1747 gab es in Machtlos 25 Haushaltungen. Der damalige Bürgermeister erwähnt die schwer zu bearbeitenden Felder, bedingt durch die enorme Hanglage. Er klagt: „ … dass durch die Hanglage der Felder bei heftigen Gewittern und Platzregen gleichsam herabstürzende wilde Wasserbäche die Gemarkung gar oft großen Schaden erleidet.“

 

Im Dorf leben zu dieser Zeit (1781) 29 Männer und 33 Frauen – dazu 20 Söhne und 24 Töchter. In den einzelnen landwirtschaftlichen Anwesen waren 8 Knechte und 12 Mägde beschäftigt. 126 Einwohner lebten damals in Machtlos. Die Zählung gibt an, dass

  • 9 Ackerleute (hauptberufliche Landwirte)
  • 4 Leinenweber
  • 2 Wagner
  • 1 Schmied
  • 1 Ziegelbrenner und
  • 1 Schuhmacher

 

ihrem Broterwerb nachgingen.

 

So wie in allen Dörfern damals gab es in Machtlos einen Gemeindehirten der zugleich Nachtwächter war. Auch den Stand des Tagelöhners finden wir in Machtlos. Bei dieser Zählung, die auch das Vieh erfasste, befanden sich in Machtlos

  • 6 Pferde
  • 48 Ochsen
  • 34 Kühe
  • 280 Schafe.

 

Wo Schafe waren, da gab es auch Wolle. Im Winter wurde gesponnen – ein jeder hatte sein Leinen und seine Strumpfwolle. Im Herbst wurden die Schweine zur Mast in die Wälder getrieben - dies war sogar gebührenpflichtig.

 

Die Steuerbeschreibung sagt weiter: „Steuerbare Ökonomien sind sonst keine vorhanden, außer der in dieser Dorfschaft gelegenen Ziegelhütte.“ Im Staatsarchiv in Marburg fanden wir in der Abteilung Dörnberg´sches Familien-Archiv die Betriebserlaubnis für die Ziegelei in Machtlos, ausgestellt im Jahr 1783.

 

So wie alle Bürger und Einwohner der umliegenden Ortschaften waren auch die Machtloser Untertanen der Freiherr von Dörnberg´schen Herrschaft auf dem Herzberg. Alle Machtloser Namen tauchen auf im Untertanen-Verzeichnis von Anno Dominié 1652. Bauarbeiten an der Burg Herzberg wurden von Zeit zu Zeit immer wieder notwendig – nach einem genau festgelegten Plan aus dem Jahr 1754 – 1756 wird bestimmt, wer, wann und wie lange Dienste zu leisten hat.

 

Die Haushalte in Machtlos bekamen die Auflage, z. B. im Jahr 1779 so und so viel Klafter Holz für die landesherrschaftliche Besatzung auf dem Herzberg anzufahren. Sie bekamen die Auflage, mit ihren Gespannen an mehreren Tagen im Jahr Material für den Festungsbau nach Ziegenhain zu transportieren. Darüber hinaus waren das ganze Jahr über auf den Dörnberg´schen Gutshöfen Huhnstadt und Ottersbach Han- und Spanndienste zu leisten. Erst ab dem Jahre 1832 konnten diese Dienste und Lasten nach und nach abgelöst werden.

 

Der Pfarrer bekam von jedem Haushalt eine Metze Korn und eine Metze Hafer. In den anderen Orten des Gerichtes Breitenbach war die Lage ebenso. Im Jahre 1895 wurden in Machtlos 183 Einwohner gezählt. In Machtlos wurden 2 bekannte Kunstmaler geboren: Georg Roppel malte überwiegend Aquarelle und bevorzugte bei der Mehrzahl seiner Werke Motive aus dem dörflichen Leben. Leider verstarb er viel zu früh am 25. September 1954 in Kassel.

 

Als gebürtiger Machtloser hat Konrad Riegelmann mit großer Begabung und unermüdlichem Fleiß eine große Anzahl von Ölgemälden geschaffen. Im Jahre 1937 verzog die Familie Riegelmann nach Breitenbach. Hier richtete sich der Maler ein Atelier ein und hat als Kunstmaler eine lange Zeit fruchtbaren Schaffens erleben dürfen.

 

Machtlos heute

 

Machtlos Landschaft Ortsschild Machtlos

 

Prägend für das Ortsbild ist die sehr beliebte kleine Kirche auf der Anhöhe über dem Dorf.

Sie wird wegen ihrer besonderen Atmosphäre häufig auch von Hochzeitspaaren außerhalb des Ortes ausgewählt.


Machtlos war Förderschwerpunkt unserer Gemeinde im Rahmen des hessischen Dorferneuerungsprogrammes, welches im Jahr 2008 erfolgreich abgeschlossen wurde.

Neben einer Vielzahl von privaten Bau- und Erneuerungsmaßnahmen die in diesem Programm gefördert wurden, bildeten bei den öffentlichen Vorhaben die Sanierung des Feuerwehrgerätehauses und seines Umfeldes, der Treppenaufgang zum Kirchberg mit Freifläche sowie das Dorfgemeinschaftshaus als Mittelpunkt des Ortes die Schwerpunkte.

 

Das Dorfgemeinschaftshaus, welches komplett saniert wurde, ist vom Landrat unseres Landkreises während eines öffentlichen Festaktes im Oktober des vergangenen Jahres seiner Bestimmung übergeben worden.


Das Außengelände ist ebenfalls fertig gestellt und erscheint in neuem Glanz.


In dem Gemeinschaftshaus konnten zwei Wohnungen ausgebaut und vermietet werden, eine Wohnung ist behindertengerecht ausgebaut.

Bemerkenswert ist, dass alle Handwerkerleistungen an dem DGH, an Betriebe aus der näheren Umgebung vergeben werden konnten.

 

Möglich geworden ist die Umsetzung der meisten Maßnahmen nur durch bürgerliches Engagement. Hier wurden im Vergleich zu den Gesamtkosten erhebliche Eigenleistungen erbracht.